Das Blokhuis (Blockhaus) in Leeuwarden wurde gegründet im Jahre 1499 unter Albrecht van Sachsen, der von Kaiser Maximilian I zum „Gubernor“ über Friesland ernannt war. Stichting Blokhuispoort bewahrt und erzählt die lange und bewegte Geschichte dieser Anlage.
Das Blockhaus wurde im Jahre 1499 errichtet als eine Art Festung, von der aus man Macht ausüben konnte. Zuerst unter Sächsische Herrschaft und von 1515 bis 1580 unter den Habsburger/Spanier.
In 1580 gelingt es dem Bürgermeister Adje Lambertsz durch eine List das Blokhuis für die Stadt Leeuwarden zu erobern.
Gefängnisstrafen waren bis etwa 1600 ungewöhnlich. Viel mehr kamen andere Strafen vor: Todesstrafe, körperliche Bestrafung, Verbannung usw. Das erste Gefängnis wurde 1661 an dieser Stelle errichtet. Es brannte im Jahr 1754 fast vollständig ab; sechs Gefangenen starben dabei. Das Gefängnis wurde wieder stärker und sicherer aufgebaut. Ab 1838 werden hier nur noch Männer inhaftiert.1868 entflohen sechs Häftlingen. Nachdem sie erwischt wurden und auf dem Weg zurück ins Gefängnis waren, ertrank einer von ihnen bei einem erneuten Fluchtversuch.
Die Flucht von 1868 war einer der Gründe für Neubau. Das Spezialgefängnis wurde zwischen 1870 und 1877 erbaut und war bestimmt für Häftlinge mit einer Freiheitsstrafe von fünf Jahre bis lebenslang. 1953 wurde das Spezialgefängnis in ein reguläres Gefängnis umgewandelt. Die Einrichtung wurde 1970 geschlossen und in 1976 als Haftanstalt wieder in Betrieb genommen.
Seit 1826 diente die Kanselarij (Kanzleramt) am Turfmarkt als Haftanstalt für Gefangene die noch nicht verurteilt waren. Es war dafür aber nicht mehr geeignet. Daher wurde auf der Ostseite dieses Gelände eine neue Einrichtung gebaut, die 1891 in Betrieb genommen wurde. Es war bestimmt Männer und Frauen in vorübergehender Haft, die auf die Gerichtsverhandlung ihres Falls warteten.
Während des Zweiten Weltkrieges sperrten die Deutschen Besatzer hier unter anderem Widerstandskämpfer ein. Am 8. Dezember 1944 gelang es dem Widerstand, 51 von ihnen auf spektakuläre Weise zu befreien. Dabei fiel kein Schuss und die Deutschen haben keine Vergeltungsmaßnahmen ergriffen.
Seit der Schließung des Gefängnisses Ende 2007 hat der Blokhuispoort verschiedene neue Anwendungen erhalten. Frische Start-ups haben dort Büros, Musikliebhaber besuchen Konzerte und die Gastronomie bietet Raum für Entspannung und Geselligkeit.
Stichting Blokhuispoort erzählt Ihnen die Geschichte des Blokhuispoort. Besuchen Sie kostenlos die vier historischen Zellen im H-Flügel.
Jeden Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagnachmittag finden zwei Führungen in niederländischer Sprache statt. Führungen in deutscher Sprache nur auf besondere Anfrage. Preis pro Person: € 9,50. Kinder bis 6 Jahre sind frei; von 7 bis 14 Jahren € 5,00.
Update 07-10-2024